Senioren- und Pflegeheim Margarethenhof

Wo wollen wir in drei Jahren stehen? – Beitrag im Impulse Magazin

Ein Beitrag aus: „Impulse – Netzwerk und Know-How für Unternehmer

MITGLIED DES MONATS Wo wollen wir in drei Jahren stehen? Inspiriert durch eine impulse-Titelgeschichte, schrieben André Godo und sein Team Visionen für sein Pflegeunternehmen

Als ich 2019 einen ambulanten Pflegedienst und eine Tagespflege übernahm, war mir
klar: Ich will anders sein. Zuvor habe ich lange Unternehmensübernahmen in der Pflege begleitet und einige Betriebe gesehen, die mir
nicht gefallen haben. Die Inhaber führten mit ihrer Autorität: Ich weiß mehr als meine Mitarbeiter, deswegen bin ich Chef. Es gab häufig Misstrauen und viel Kontrolle. Ich wollte, dass meine 41 Angestellten gern zur Arbeit kommen und diese positive Einstellung als Grundlage für unsere Arbeiten nehmen. Wir haben in unseren Leitungsrunden schon immer viel darüber gesprochen, wie der Betrieb in Zukunft aussehen soll. Aber ich wusste nie, ob das so ankommt.

Als ich dann die Titelgeschichte zum Thema Visionen gelesen habe, war ich sofort inspiriert. Ich setzte mich mit Kaffee und einem Blatt Papier an meinen Schreibtisch und schrieb 30 Minuten lang einfach drauflos:
Wie stelle ich mir meinen Betrieb am 1. Februar 2024 vor? Danach gab ich jedem Mitglied unseres sechsköpfigen Leitungsteams eine Kopie des impulse-Artikels, damit sie ebenfalls eine Vision formulieren konnten.
Diese musste nicht perfekt oder formschön sein, sondern einfach zeigen, wo sie uns in drei Jahren sehen. Bei unserem nächsten Treffen haben wir die Visionen vorgelesen. Es hat mich umgehauen: Wir hatten eine Deckungsgleichheit von etwa 95 Prozent.
In den Visionen sind wir ein Betrieb, der gesunde Mitarbeiter hat und in dem Wertschätzung gelebt wird. Wir machen Dinge bewusst anders und sind dabei so transparent wie möglich. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden uns, weil sie für uns arbeiten möchten. Und sie bleiben, weil sie sich mit dem Unternehmen identifizieren. Wir nutzen die Digitalisierung, um mehr Zeit für unsere Patienten zu haben. Die Unterschiede lagen vor allem in unserem Wachstum, etwa dass wir weitere Pflegedienste und Tagespflegen übernehmen und bis zu 500 Patienten versorgen – so groß soll das Unternehmen aber gar nicht werden.

Ich bin begeistert, mit welchem Selbstvertrauen meine führenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Visionen formuliert haben. Dass wir das gleiche Verständnis davon haben, wie wir miteinander arbeiten und umgehen wollen. Als Nächstes werden wir uns mit unseren Werten auseinandersetzen. Und ich bin dabei, meine Rolle als Geschäftsführer neu zu definieren: Mit mehr Vision und Netzwerkarbeit und als Coach für meine Führungskräfte.

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Aufgezeichnet von: Leonie Albrecht | Impulse Medien GmbH

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